iPhone 13 Pro (Max) fast ein Jahr später: Lohnt es sich?

Kris Wallburg, Simon Lohmann


Wir haben das iPhone 13 Pro und 13 Pro Max seit fast einem Jahr im Dauertest. Diese Features überzeugen – und diese nicht.

Lohnt sich ein iPhone 13 Pro (Max)?

Lohnt sich ein iPhone 13 Pro (Max)?

© Shutterstock.com/Luis Molinero

Vor fast einem Jahr wurde das iPhone 13 vorgestellt. Viele Veränderungen gegenüber seinem Vorgänger gab es nicht, doch hat Apple der aktuellen Generation mal wieder ein paar attraktive neue Features spendiert. In diesem Artikel nehmen unsere Autoren

Simon Lohmann

und

Kris Wallburg

die Pro-Modelle genauer unter die Lupe und können nach rund zehn Monaten Praxistest verraten, welche von diesen neuen Funktionen sich bezahlt gemacht haben – und welche nicht.

iPhone 13 Pro: Leider nur wenig Veränderungen

Wie Sie im Teil meines Kollegen Wallburg sehen werden, wird das Test-Fazit davon beeinflusst, welches Gerät man zuvor besessen hat. Während sich also mein Kollege in gänzlich neue Gewässer begab, nahm ich vor fast einem Jahr ein Upgrade vom iPhone 12 Pro aufs iPhone 13 Pro vor. Die Unterschiede waren dementsprechend recht überschaubar, doch sollten manche davon mich bis heute fast täglich überzeugen.

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Bevor wir uns der Rückseite des iPhone 13 Pro zuwenden, bleiben wir vorerst noch auf der Vorderseite. Das wohl beste Feature, welches Apple in den letzten Jahren einem iPhone spendierte, ist das neue Pro-Motion-Display. Dieses regelt die Bildwiederholungsfrequenz automatisch zwischen 120Hz und 10Hz. Tatsächlich möchte ich kein anderes iPhone mehr nutzen, welches kein Pro-Motion-Display verbaut hat. An die flüssigen Bewegungen und Animationen habe ich mich sehr gewöhnt und ist für mich das beste Feature des iPhone 13.

Die Kamera hingegen hat mich ein wenig enttäuscht. Im Vergleich zum Vorgänger haben wir nun einen Makro-Modus, der in den letzten Monaten eher selten zum Einsatz kam. Der neue Kino-Modus ist eher für Hobby-Filmer (mehr oder weniger gut) geeignet. Wenn Sie folgendes Video mit Testaufnahmen sehen, werden Sie verstehen, weshalb er mich nicht komplett überzeugt.

LiDAR-Sensor und Software schaffen es leider noch immer nicht perfekt, Motive von ihrem Hintergrund fehlerfrei freizustellen. Aus diesem Grund habe ich den Kino-Modus am Anfang wenige Male ausprobiert, ihn seither aber nie wieder angefasst. Der Zoom ist nach wie vor recht schlecht – dreifach optisches Zoomen ist möglich. Zum Beginn des Tests sagte ich noch, dass der Makro-Modus wahrscheinlich sinnvoller ist als der Zoom, nun kann ich behaupten: Ich habe mich geirrt. In all der Zeit hätte ich einen besseren Zoom dem Makro-Modus bevorzugt.

iPhone 13 Pro: Eine Empfehlung?

Das Design ist elegant, der Akku leistungsstärker als zuvor und auch die Kamera hat sich verbessert. Diese Punkte sprechen für mich jedoch nicht für ein Update, denn Apple hat die Leistung hier im Vergleich zum iPhone 12 nur minimal steigern können. Wer jedoch ein 120Hz-Display sowie eine kleinere Notch bevorzugt, wird viel Freude mit dem

iPhone 13 Pro (im Angebot)

haben.

iPhone 13 Pro Max: Ein teurer, aber auch großer Spaß

Ein wichtiger Punkt, der direkt zu Beginn Erwähnung finden sollte: Das

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ist mein erstes „Max-iPhone“. Ich habe nie den Sinn eines dermaßen riesigen Smartphones gesehen: Es passt kaum in die Hosentasche, ist mit einer Hand nicht zu bedienen und kostet einen Haufen Geld. Als jedoch die neuen iPhone-Testgeräte in der Redaktion eintrafen, waren meine Kollegen schneller und das letzte übrig gebliebene Testgerät blitzte mich silbern an – und zwar mit einem Display mit einer Bildschirmdiagonalen von 6,7 Zoll.

Es war also nicht gerade Liebe auf den ersten Blick, doch zum Glück hatte das 13 Pro Max fast zehn Monate Zeit, um mich von sich zu überzeugen. Und das hat es auch – zumindest teilweise.

Die Vorurteile, die mich schon vor dem Test plagten, konnte auch die gemeinsame Zeit nicht komplett ausräumen. Ich bin immer noch der Meinung, dass das Pro Max derart groß ist, dass es an vielen Stellen eher unpraktisch als bequem ist. Das mag nicht zutreffen für sehr große Menschen mit sehr großen Hosentaschen, für mich als Mann mit Durchschnittsgröße war entweder das iPhone zu groß oder die Hosentaschen zu klein – ich tippe auf ersteres.

Dazu der Preis: 1.249 Euro verlangt Apple für das iPhone 13 Pro Max in der kleinsten Speicherausführung, maximal werden 1.829 Euro fällig (1 TB Speicher). Ein Luxus, den man sich leisten können muss,

Doch wie mit den meisten Dingen im Leben gewöhnt man sich irgendwann auch daran, dass das eigene Smartphone nicht viel kleiner ist als der erste eigene Fernseher (zumindest an der Bildschirmdiagonale gemessen). Und realisiert, welche Vorteile sich daraus ergeben. Das iPhone hat sich in den letzten Jahren vor allem in einer Hinsicht sehr positiv entwickelt: Das Batterieleben hat sich deutlich verbessert. Und das iPhone 13 Pro setzt dem Ganzen die Krone auf. Alltägliche Benutzung, privat und im Büro, selbst abendliche (und viel zu lange) Sitzungen in Videoportalen und sozialen Medien steckt die Batterie ohne Probleme weg. Vergessen über Nacht zu laden? Kein Problem, auch einen zweiten Tag beim gleichen Nutzungsverhalten schafft das Pro Max, bevor es dann gegen Spätabend des zweiten Tages doch nach einer Steckdrose ruft.

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Und besagte abendliche Stunden mit dem iPhone auf Youtube, Instagram und Co. fanden auch deshalb häufig statt, weil das Display des Pro Max einfach Spaß macht. Der Griff zum Tablet ist weniger verlockend, wenn ein (fast) tabletgroßes Smartphone mit einem der besten OLED-Displays schon in der Hand liegt. Hier spielt auch Pro-Motion eine Rolle, die adaptive Bildschirmrate hilft nur nicht bei der Verlängerung der Akkulaufzeit, sondern sorgt auch dafür, dass sich das Scrollen durch Apps und Menüs angenehm flüssig anfühlt. Es passt perfekt zu den flüssigen Animationen in iOS, weshalb dieses Upgrade eigentlich lange überfällig war.

iPhone 13 Pro Max: Überzeugende Kamera

Neben der Akkulaufzeit und dem Batterieleben konnte vor allem die Kamera von sich überzeugen. Der größere Sensor im Vergleich zum Vorgänger macht sich vor allem in Situationen mit schlechter Beleuchtung bemerkbar und der Kinomodus konnte mich, im Gegensatz zu meinem Vorredner, durchaus überzeugen. Mir gefallen die Aufnahmen die damit entstehen, die flüssigen Fokus-Übergänge zwischen verschiedenen Motiven und die einfache Bedienung. Der Makro-Modus ist zwar an sich ein schönes Feature, ist aber im Alltag nur selten von Nutzen – außer Sie sind ein leidenschaflticher Blumen-Fotograf.

Zum Design gibt es nicht viel zu sagen, gegenüber dem Vorgänger hat sich kaum etwas verändert. Die etwas kleinere Notch fällt nur auf, wenn man die Modelle direkt nebeneinander hält – mit anderen Worten: Sie ist immer noch sehr groß. Hoffentlich findet Apple im nächsten iPhone eine bessere Lösung, um Frontkamera und FaceID-Sensoren unterzubringen.

Zum verbauten A15 Bionic Chip brauche ich auch nicht viele Worte zu verlieren. Er ist schnell – sehr schnell sogar. Das galt aber schon für den Vorgänger, so dass Sie im Alltag kaum einen Unterschied merken werden.

iPhone 13 Pro Max: Die bessere Wahl

iPhone 13 Pro Max (im Amazon-Angebot)

ein hervorragendes Smartphone? Ja. Vermutlich sogar das beste auf dem Markt, abhängig davon, ob Sie iOS oder Android als Betriebssystem bevorzugen. Nach zehn Monaten möchte ich es gegen kein anderes Modell eintauschen – außer gegen eine kleinere Version seiner selbst. Denn für die meisten Nutzer wird das iPhone 13 Pro die bessere Wahl sein. Es kann alles leisten, was auch der große Bruder kann, ohne Sie auf Shopping-Tour für Jeans mit größeren Hosentaschen zu schicken. Wenn Sie aber zu denen gehören, deren Smartphone gar nicht groß genug sein kann, werden Sie kaum ein besseres auf dem Markt finden.

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